GTÜ Sommerreifen Test 2015: Sommerreifen werden immer besser
Im März/April ist es wieder Zeit, auf Sommerreifen zu wechseln. Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung hat die aktuellen Reifen der Saison bereits unter die Lupe genommen. Getestet wurden unter anderem die Sicherheit auf nasser und trockener Straße sowie die Wirtschaftlichkeit der Reifen. Fazit: Die Qualität der meisten Reifen wird immer besser.
Viermal „sehr empfehlenswert, sechsmal „empfehlenswert“ und zweimal „bedingt empfehlenswert“ – so lautet das Ergebnis des GTÜ-Sommerreifentests 2015. Gemeinsam mit den Testpartnern ACE Auto Club Europa und dem österreichischen Automobilclub ARBÖ hat die Stuttgarter Prüf- und Sachverständigenorganisation zwölf Reifen der populären Größe 205/55 R16, wie sie bei den meisten Autos der Kompaktklasse Verwendung finden, im harten Praxiseinsatz getestet. Erneut zeigt sich, dass die Reifen der großen Marken, allen voran Continental, Dunlop, Goodyear und Pirelli in den technischen Eigenschaften den Sieg unter sich ausmachen und ihr Geld wert sind.
Testsieger ist der Goodyear Efficient Grip Performance (358 Euro*). Nur knapp dahinter und ebenfalls mit dem GTÜ-Urteil „sehr empfehlenswert“ platzieren sich Continental Premium Contact5 (370 Euro*), Dunlop Sport BluResponse (358 Euro*) und Pirelli Cinturato P7 blue (416 Euro*). Diese Premiumreifen glänzen mit größtmöglicher Sicherheit auf nasser und trockener Straße (siehe Ergebnistabelle).
Mit „empfehlenswert“ gingen im Mittelfeld die Sommerreifen Apollo Alnac 4G (290 Euro*), Fulda EcoControl HP (316 Euro*), Kumho ECSTA HS51 (304 Euro*), Nexen N’blue HD Plus (268 Euro*), Nokian Line (316 Euro*) und Toyo Proxes CF2 (302 Euro*) durchs Ziel. Allesamt relativ ausgewogene Reifen mit nur wenig Ecken und Kanten im mittleren Preissegment.
Mit einem „beding empfehlenswert“ im GTÜ-Test müssen sich die beiden Sommerreifen Cooper ZEON CS6 (258 Euro*) und Yokohama BluEarth-A AE-50 (330 Euro*) zufriedengeben. Beide Reifen bieten schlechte Aquaplaningeigenschaften und ungenügend Haftung auf nasser Fahrbahn und sind somit technisch nicht auf der Höhe der Zeit.
* Durchschnittliche Verkaufspreise, ermittelt vom Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV) e.V., Stand Januar 2015
So hat die GTÜ getestet
Teststrecke: Mireval (Frankreich)
Testfahrzeug: Peugeot 308
Bremswegmessung bei Nässe: Verzögerung aus Fensterbremsung zwischen 80 und 1 km/h, hochgerechnet auf Meter bis zum Stillstand
Bremsweg bei Trockenheit: Verzögerung aus Fensterbremsung zwischen 100 und 1 km/h, hochgerechnet auf Meter bis zum Stillstand
Aquaplaning längs: 7 Millimeter Wassertiefe, Wert bei mehr als 15 Prozent Schlupf
Aquaplaning quer: 7 Millimeter Wassertiefe, erreichbare Geschwindigkeit bei maximaler Querbeschleunigung
Kreisbahn: Durchschnittliche Rundenzeit auf einer bewässerten Kreisbahn mit einem Durchmesser von 90 Metern
Nasshandlingkurs: Streckenlänge 1.690 Meter, objektive Bewertung der Fahrzeit und subjektive Bewertung des Fahrverhaltens
Trockenhandling: Streckenlänge 1.280 Meter, objektive Bewertung der Fahrzeit und subjektive Bewertung des Fahrverhaltens
Außengeräusch: Vorbeirollgeräusch bei 80 km/h in db(A) nach 2001/43/EC
Rollwiderstand: Maschinenversuch bei einer Last von 5.886 Newton, Luftdruck 2,1 bar
Preisermittlung: Durchschnittliche Verkaufspreise, ermittelt vom Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV) e.V., Stand Januar 2015